Drei Entwicklungsbereiche
Unterrichtsentwicklung (UE) fokussiert die Verbesserung von Lehr- und Lernprozessen mit dem Ziel, die bestmöglichen Lernbedingungen für Schüler*innen zu schaffen. UE zielt auf das „System Schule“, ist teamorientiert und systematisch angelegt.
Personalentwicklung (PE) beinhaltet Maßnahmen zur kontinuierlichen Qualifizierung und Professionalisierung von Lehrkräften und Schulleitungen. Dazu zählen Fort- und Weiterbildungsangebote, Feedbacksysteme sowie Möglichkeiten zur kollegialen Reflexion.
Organisationsentwicklung (OE) umfasst die strukturelle, kulturelle und prozessuale Gestaltung von Schulen als lernende Organisationen. Ziel ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die innovative, flexible und nachhaltige Schulentwicklungsprozesse ermöglichen.
.
Qualitätsdimensionen
Schulentwicklung und Schulentwicklungsberatung orientiert sich am Qualitätsrahmen für Schulen des Bundesministeriums für Bildung, der fünf zentrale Qualitätsdimensionen definiert:
- Qualitätsmanagement: Die systematische Planung, Umsetzung, Reflexion und Weiterentwicklung schulischer Prozesse.
- Führen und Leiten: Partizipative und professionelle Führung als Grundlage für nachhaltige Schulentwicklung.
- Lernen und Lehren: Gestaltung lernförderlicher Unterrichtsformen und individueller Fördermaßnahmen.
- Schulpartnerschaft und Außenbeziehungen: Kooperation mit Erziehungsberechtigten, Behörden und außerschulischen Institutionen.
- Ergebnisse und Wirkungen: Evidenzbasierte Evaluation und Steuerung schulischer Entwicklungsprozesse.
.
Systematische Sicht auf Schule
Durch die systemische Sichtweise wird Schule als lernende Organisation verstanden. Dies bedeutet:
-
Etablierung einer Reflexionskultur: Schulen nutzen Feedback- und Evaluationsinstrumente zur kontinuierlichen Weiterentwicklung.
-
Innovationsfähigkeit: Veränderungsprozesse werden aktiv gestaltet und mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verknüpft.
-
Kooperative Professionalität: Schulentwicklung ist ein gemeinschaftlicher Prozess, der durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und professionellen Austausch gefördert wird.
.
Systemischer Beratungsansatz
Die SEB folgt einem systemischen Beratungsansatz. Dabei wird die Schule als komplexes, dynamisches, soziales System betrachtet, das durch interne und externe Einflüsse gesteuert wird. Wesentliche Prinzipien dieses Ansatzes sind:
-
Systemwissen: Die Akteur*innen vor Ort verfügen über Expertise und Wissen zur eigenen Organisation.
-
Partizipation und Eigenverantwortung: Die aktive Einbindung aller handelnden Personen vor Ort in Entwicklungsprozesse ist Voraussetzung, um nachhaltige Lösungen zu ermöglichen.
-
Ressourcen- und lösungsorientiertes Arbeiten: Bestehende Potenziale werden genutzt, um schulische Veränderungen effizient zu gestalten.
-
Prozessorientierung: Entwicklungsschritte werden schrittweise reflektiert und evaluiert, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen.
-
Ganzheitliche Perspektive: Schulentwicklung wird in Wechselwirkung mit gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Rahmenbedingungen betrachtet.