Aktuell

Faszination beginnt in der Sandkiste:
Bildungsinitiative für eine neue MINT-Strategie

Die sog. MINT-Fächer -Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik- sollen mehr sein als Schulfächer, nämlich Kindern und Jugendlichen berufliche Zukunftschancen eröffnen. Die dazu entwickelte MINT-Strategie wurde am 19. Mai 2025 im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

Am Podium: Bildungslandesrat Stefan Hermann, Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner, beide betonten die Bedeutung, mit der MINT-Strategie und Bewusstseinsbildung bereits im Kindergarten zu beginnen und speziell Mädchen zu fördern, sowie Kurt Maier, Präsident der Industriellenvereinigung und Vorsitzender von innoregio styria, der besonders auf den Facharbeitermangel hinwies und appellierte, Talente möglichst frühzeitig zu erkennen. PPH Augustinum Rektorin Andrea Seel nahm in ihrer Rolle als aktuelle Vorsitzende der Steirischen Hochschulkonferenz teil.

Herzstück und emotionaler Motor der MINT-Offensive ist der Science Garden, eine gelebte Kooperation von Partner*innen aus Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft. Landesweit werden niederschwellig MINT-Erlebnisse angeboten.

Als Mitinitiatorin des Science Gardens unterstützt die Steirischen Hochschulkonferenz die Umsetzung der MINT-Strategie mit zahlreichen Initiativen, u.a. MINT-Erlebnisse zu Ferienzeiten im Rahmen der KinderUni Graz, MINT-Kongresse …

Eva Brutmann gestaltete dazu am Dienstag, 20. Mai 2025, einen Beitrag in der Kleinen Zeitung.

Kleine Zeitung

Im Folgenden präzisiert Andrea Seel die MINT-Strategie aus Sicht der Pädagogischen Hochschulen.

Die Pädagogische Hochschulen der Steiermark bringen ihre Expertise in vielfältiger Form ein, z.B. bei der Qualitätssicherung der MINT-Erlebnisse, der Entwicklung von Lernmaterialien oder auch in der Fort- und Weiterbildung von Lehrpersonen. Diesbezüglich gibt es im Herbst 2025 eine Premiere: der erste MINT-Hochschullehrgang startet, er wird österreichweit angeboten.

Eine besondere Initiative, vom Bildungsministerium als Good Practice-Beispiel ausgezeichnet, stellt das Lehr-Lern-Labor dar, das die Montanuniversität Leoben gemeinsam mit der PPH Augustinum betreibt. In Experimentier-Workshops werden Themenbereiche entlang des Wertschöpfungszyklus für Klassen der Volksschule, aber auch für die 1./2. Klasse Mittelschule und AHS angeboten und wissenschaftlich begleitet. Derzeit stehen die Workshops „Salze“ und „Grafit“ zur Verfügung.

Dabei werden zwei Strategien verfolgt: Einerseits sollen Schüler*innen bereits in jungen Jahren Gefallen an den MINT-Fächern finden, andererseits werden Lehrer*innen in diesen Bereichen verstärkt ausgebildet und können Fortbildungen direkt im Labor absolvieren.

Die Experimente sind altersadäquat ausgewählt und unter Berücksichtigung von Gender-, Sprach- und Diversitätssensibilität aufbereitet. Damit wird auch ein Ziel der steirischen MINT-Strategie verfolgt, nämlich Buben und Mädchen in gleicher Weise für technische Themen und Berufsfelder zu begeistern und insbesondere Mädchen stark für MINT zu machen. Für sie gibt es spezielle Programme, auch in den Ferien, es geht jedoch besonders um die Etablierung von weiblichen Role-Models sowie die Schaffung von Mädchen- und Frauennetzwerken.

Insbesondere für die Förderung von Mädchen, doch auch ganz allgemein, kommt den Eltern eine besondere Rolle zu. Mit der MINT-Strategie soll auch deren Awareness für MINT gesteigert werden. Niederschwellige, qualitätsvolle Angebote, insbesondere in den Regionen, werden gebündelt und sichtbar gemacht.

Broschüre MINT-Strategie

Science Garden – Welt für junge Entdecker*innen

ORF Steiermark - MINT Strategie (Redaktion ORF Steiermark)

Titelbild v.l.n.r.: Bildungslandesrat Stefan Hermann, Vorsitzende der Steirischen Hochschulkonferenz Rektorin Andrea Seel, innoregio Steiermark Vorsitzender Kurt Maier, Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner, Finanzlandesrat Willibald Ehrenhöfer © Foto Fischer

Elisa Wohlhart