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Zur Gast im Digital Lab for Inclusion

Zur Gast im Digital Lab for Inclusion

Druckvoll und mit Schwung zieht der Grafitstift seine Spuren auf´s Papier. Graphische Elemente, chinesische Schriftzeichen, Blumenmotive und Ornamente entstehen. Graue Linien auf glänzendem Grund. Dann die Verwandlung. Hitze formt aus den flachen Elementen erhabene Strukturen. Finger tasten darüber. Das Gezeichnete wird fühlbar. Staunen … Zauberei?

Die Erklärung lautet `Schwellpapier´“, informiert PPH Augustinum Professorin Katharina Maitz. Hochschulkolleg*innen des Fachbereichs Bildungswissenschaften sind bei ihr im Digital Lab for Inclusion zu Gast und werden fachkundig in die Angebote des Forschungs- und Experimentierfelds für Schulen und Hochschulen eingeführt.

Nach einer Vorstellung der Agenden des Forschungszentrums Inklusive Bildung FZIB tauchen die Kolleg*innen in die Welt der assistierenden Technologien ein und erproben selbst jene vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten, die es Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen ermöglichen, in Kontakt zu treten und zu kommunizieren. Z.B. visuell gesteuerte PC-Tablets. Nach einer individuellen Kalibrierung steuern gezielte Blicke den Curser und besonders talentierte Besucher*innen können mittels Bildschirmtastatur sogar einzelne Wörter tippen.

Vielfältigen Möglichkeiten und Tools für unterstützte Kommunikation mit Symbolen werden vorgestellt und ausprobiert. Darunter eine Metacom-Symboldatenbank, mit der ganz einfach visuelle Anleitungen, Kommunikationskärtchen oder Etiketten gestaltet werden können. Ebenso die iPad-App „GoTalkNow“, die es ermöglicht, mithilfe von Symbolen über das Tablet zu kommunizieren.

Ebenso spannend ist das Erproben von verschiedenen Alternativen zu herkömmlichen Computermäusen. Damit können Menschen mit bestimmten motorischen Beeinträchtigungen mittels Trackball-Maus oder Joystick einen Computer bedienen. Und ganz nebenbei sehen diese Maus-Ersatze auch noch sehr ansprechend aus und sind so auch für Kinder interessant.

Das Digital Lab for Inclusion, angesiedelt am Digital Campus Graz, beheimatet an der MS St. Leonhard in der Elisabethstraße, ist ein Gemeinschaftsprojekt des Forschungszentrums Inklusive Bildung mit der PH Steiermark und der Stadt Graz. Ziel ist es, neue individualisierte digitale Methoden und Werkzeuge zu entwickeln und zu testen, die den inklusiven und differenzierten Unterricht unterstützen. Darüber hinaus soll die Implementierung von inklusiven Konzepten und den Einsatz adaptiver Technologien im Unterricht angeregt und nachhaltig ermöglicht werden. Begleitende Forschung soll langfristig gesehen zur digitalen und inklusiven Transformation des Bildungssystems beitragen.

Katharina Maitz: „Wir arbeiten intensiv mit Schulen und Hochschulen zusammen, begleiten z.B. Studierende bei der Planung von Unterrichtsangeboten für Lernende mit Behinderungen und bieten Workshops zum Kennenlernen von assistierenden Technologien an. Auch Fortbildungsveranstaltungen finden im Digital Lab for Inclusion statt. Bei Interesse bitte per E-Mail bei mir melden.“

Zurück zum Schwellpapier. Anwendung findet es z.B. bei der Erstellung von Landkarten, welche dann von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen erfühlt werden können. Diese und weitere Erkenntnisse doch vor allem wertvolle persönliche Erfahrungen nehmen die interessierten Besucher*innen aus diesem Nachmittag im LAB mit. Das Staunen bleibt – denn wer hat schon einmal mit den Augen „Apfel“ geschrieben?

Digital Lab for Inclusion

Forschungszentrum Inklusive Bildung

Bilderreigen


Expert*innen der PPH Augustinum im Forschungszentrum Inklusive Bildung:

Daniela Ender, BA MSc
daniela.ender-@-pph-augustinum.at

Prof.in Mag.a Dr.in Martina Kalcher, Bakk. MSc
aktuell Leiterin des FZIB
martina.kalcher-@-pph-augustinum.at

Prof.in Katharina Maitz, BA BA MA PhD
katharina.maitz-@-pph-augustinum.at

Prof. i.R. David Wohlhart, BEd
david-@-wohlhart.at

Bericht und Bilderreigen: Elisa Wohlhart