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Erster Schritt zur Akademisierung der Elementarpädagog*innen in der Steiermark

Erster Schritt zur Akademisierung der Elementarpädagog*innen in der Steiermark

Ende April 2022 gab es eine Premiere im Reigen der akademischen Feiern: Erstmals wurden Absolvent*innen des Bachelorstudiums für Elementarpädagogik spondiert. Die 30 Absolvent*innen, alle Kindergartenleiter*innen, verfügen somit über eine Hochschulqualifikation.

Das Studium wurde von der PPH Augustinum und der PH Steiermark gemeinsam durchgeführt, daher wurden die Urkunden auch von den Rektorinnen beider Hochschulen überreicht. Festlicher Rahmen dafür war die Aula der PH Steiermark.

PPH Augustinum Rektorin Andrea Seel betonte in ihrer Festrede, dass die Bedeutung elementarer Bildung inzwischen unbestritten sei, diese müssen den Ansprüchen einer sehr diversen Gesellschaft gerecht werden. Umso mehr würde es verwundern, dass Österreich im Bereich der Ausbildung von Elementarpädagog*innen großen Aufholbedarf habe, denn nationale und internationale Bildungsexpert*innen verlangen seit geraumer Zeit eine wissenschaftlich fundierte grundständig Ausbildung auf tertiärem Niveau. „Die gesellschaftlichen Erwartungen an die Leistungen frühpädagogischer Einrichtungen sind deutlich gestiegen sind. Daraus ergeben sich auch erhöhte Anforderungen an das pädagogische Personal. Die Absolvent*innen des Bachelorstudiums Elementarpädagogik sind erfahrene Praktiker*innen mit vertiefter fachlicher Ausbildung, Leitungs­kompetenz und einem forschend-reflexiven Habitus. Personen, die bereit sind, ihre Expertise ins Feld einzubringen, sich für die Weiterentwicklung der elementaren Bildung einzusetzen und sich gegebenenfalls auch in einem Masterstudium weiterzuqualifizieren.“

Elgrid Messner, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark: Die PH Steiermark freut sich sehr, Absolvent*innen des Bachelorstudiums Elementarpädagogik spondieren zu können. Das Bachelorstudium ist eines der vielen akademischen Bildungsangebote, die die PH Steiermark für Kindergärtner*innen anbietet, um auch diesem Beruf die Wertschätzung zukommen zu lassen, die er u.a. auch im Hinblick auf die Qualifizierung haben sollte.“

Grundsätzlich geht es um mehr Wertschätzung, mehr Unterstützung und Personal, mehr Flexibilität, mehr Plätze für Kinder, mehr Investitionen in die elementare Bildung, mehr Qualität, eine Ausbildungsoffensive und ein einheitliches Bundesrahmengesetz.

Die Absolvent*innen haben ihr Studium nicht nur berufsbegleitend absolvieren, was schon per se ein anspruchsvolles Unterfangen ist. Zudem haben sie es unter den erschwerten Bedingungen von COVID-19 abgeschlossen haben. Dies ist in erster Linie den persönlichen Leistungen geschuldet, sich in diese außergewöhnliche Situation mit modifizierten Anforderungen einzufügen, aber auch eine Leistung der Institutionen, die alles Menschenmögliche getan haben, um diese Abschlüsse trotz Onlinelehre und Homeoffice zu ermöglichen.

Andrea Seel: „Dazu möchte ich Ihnen, liebe Absolvent*innen von Herzen gratulieren, mich aber auch beim Leitungsteam, beim Kollegium und beim Verwaltungspersonal der PH Steiermark und der PPH Augustinum bedanken. Besonders hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang die hervor­ragende Zusammenarbeit der beiden Hochschulen auf allen Ebenen.“

Beide Hochschulen haben ihr langjähriges Engagement und ihre Expertise in Forschung, Aus-, Fort- und Weiterbildung von Elementarpädagog*innen vertieft und ausgebaut. Dies bildet sich auch organisational und im Studienangebot ab.

So gibt es an der PPH Augustinum eine Vizerektorin für Primarstufe und Elementarpädagogik, ein Institut für Primarstufe, Elementarpädagogik und Inklusion und ein Kompetenzzentrum für Kindliche Entwicklung und elementare Bildung und an der PH Steiermark ein Institut für Elementar- und Primarpädagogik.

Absolvent*innen, die ihr Studium mit der Hauptzulassung an der PPH Augustinum absolviert haben sowie die Titel ihrer Abschlussarbeiten:

Anja Bergant, BEd
Die Wickelsituation in Kinderkrippen interaktiv begleiten. Die Bedeutung der Fachperson-Kind-Interaktion in der Wickelsituation von Kindern in den ersten drei Lebensjahren.

Lydia Brunnader, BEd
Der Geschlechteraspekt im Mittelpunkt der elementarpädagogischen Arbeit. Geschlechterbezogene Verhaltensweisen in Spielsituationen von Kindern im Alter von 4-6 Jahren.

Sabine Brunnhofer, BEd
Eltern als Einflussfaktor für die motorische Entwicklung drei- bis sechsjähriger Kindergartenkinder.

Angelika Kainz, BEd
Frühkindliche Emotionsregulationsstrategien im Kontext des Eingewöhnungsprozesses in eine Kinderkrippe.

Eva Leitner, BEd
Personalentwicklung in elementarpädagogischen Einrichtungen am Beispiel von Mitarbeiter*innengesprächen.

Corina Skergeth, BEd
Gesundheitsförderliche Führung in elementarpädagogischen Einrichtungen in der Steiermark am Beispiel der pädagogischen Leitung.

Silke Stübler, BEd
Die pädagogische Fachkraft-Kind-Interaktion in der Kinderkrippe aus der Sicht der Eltern.

Marion Walter, BEd
Bildungs- und Erziehungspartnerschaften. Praktiken der Zusammenarbeit mit Eltern im elementarpädagogischen Bereich.

Kindergartenleiter*innen mit Hochschulstudium
Das Bachelorstudium Elementarpädagogik wird berufsbegleitend angeboten. Es dauert sechs Semester. Das Studium richtet sich an ausgebildete Elementarpädagog*innen, die entweder schon eine elementarpädagogische Kinderbildungs- oder Kinderbetreuungseinrichtung leiten oder nach vierjähriger Berufspraxis in einer dieser Einrichtungen eine Leitungsfunktion anstreben.

Weitere Informationen zum Bachelorstudium Elementarpädagogik finden Sie hier.

Wir gratulieren allen Absolvent*innen sehr herzlich und wünschen weiterhin alles Gute für das pädagogische Wirken.

Bilderreigen: PHSt

Elisa Wohlhart