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PPH Augustinum: Symposion Augustinus – eine Entdeckungsreise

PPH Augustinum: Symposion Augustinus – eine Entdeckungsreise

Welcher Auftrag erwächst dem „Augustinum – Bischöflicher Campus für Bildung und Berufung“ und insbesondere seiner Pädagogischen Hochschule durch den nicht unumstrittenen Namenspatron? Dieser Frage ging das Symposion Augustinus: Re:Visionen zu Bildung und Berufung nach.

Mit der festlich-feierlichen Komposition „Tollite hostias“ von Saint-Saëns und dem berührenden Lobpreis auf die Heilige Dreifaltigkeit – „Alta trinità beata“ – stimmte der Chor des Konservatoriums für Kirchenmusik unter der Leitung von Johannes Chum musikalisch auf die Auseinandersetzung mit dem facettenreichen Kirchenlehrer der Spätantike (354 – 430) ein.

PPH Augustinum Rektorin Andrea Seel und Peter Jirak, Leiter des Campus Augustinum, konnten zahlreihe Ehrengäste begrüßen, allen voran Bischof emeritus Dr. Egon Kapellari.

Namhafte Expert*innen beleuchteten sodann Leben und Werk des Heiligen. Dorothea Weber (Salzburg) stellt Augustinus als einflussreichen Bischof in Hippo Regius (heute Annaba, Algerien) vor. Mit hohem intellektuellem und theologischem Anspruch versucht er – geprägt von der antik-vorchristlichen wie auch der biblisch-christlichen Welt –, den epochalen Umbrüchen seiner Zeit Sinn abzuringen, Kirche zu gestalten und sozialen Verwerfungen durch caritatives Engagement zu begegnen. Sein Denken wandelt sich im Laufe seines Lebens deutlich und dennoch – so Andreas Hoffmann (Siegen) – lassen sich bei ihm einige „rote Fäden“ ausmachen. So zeigt Hoffmann Augustinus als von Cicero inspirierten Wahrheitssucher. Sein lebenslanges Bemühen um das Erkennen von Wahrheit ist zugleich sein lebenslanges Bemühen um das Erkennen Gottes. Mittels der Schrift „De catechizandis rudibus“ wirft Elisabeth Reil (Kaiserslautern-Landau) einen Blick auf Augustin als Pädagogen: Augustinus begegnet uns dabei als Lehrer, dem der gemeinsame Erkenntnisprozess von Lehrer und Schüler immens wichtig ist. Ist nun der „Lebemann und getriebene Sinnsucher mit intellektuell hohem Anspruch tatsächlich „ein Heiliger für das 21. Jahrhundert“, fragt Theresia Heimerl (Graz). Pointiert und rhetorisch versiert lotet sie Höhen und Tiefen dieses „Genius des Abendlandes“ aus.

Durch seine kundige Moderation gestaltete Vizerektor Friedrich Rinnhofer den würdigen und konstruktiven Rahmen des Symposions. Für die kulinarische Begleitung, inklusive Augustinus-Torte, sorgte das Team PRANDIA Augustinum.

Im Rahmen des abendlichen Empfangs dankte Walter Prügger, Leiter des Ressorts für Bildung, Kunst & Kultur, Bischof Kapellari für seine weitsichtigen Entscheidungen in Bezug auf den Campus Augustinum. Seinen Dank beschließt Prügger mit einer Predigt des Kirchenvaters – ein möglicher Impuls für heutiges Handeln: „Unruhestifter zurechtweisen, Kleinmütige trösten, sich der Schwachen annehmen, Gegner widerlegen, sich vor Nachstellern hüten, Ungebildete lehren, Träge wachrütteln, Händelsucher zurückhalten, Eingebildeten den rechten Platz anweisen, Streitende besänftigen, Armen helfen, Unterdrückte befreien, Gute ermutigen, Böse ertragen, und – ach – alle lieben.“

Renate Wieser & Elisa Wohlhart

Titelbild: Elisa Wohlhart
V.l.n.r.: Walter Prügger, Friedrich Rinnhofer, Sabine Schönwetter-Cebrat, Peter Jirak, Elisabeth Reil, Andreas Hoffmann, Bischof em. Egon Kapellari, Dorothea Weber, Theresia Heimerl, Andrea Seel, Peter Allmaier

Die Beiträge zum Bilderreigen stammen von Christian Brunnthaler, Klemens Karner & Elisa Wohlhart.